Autarker in die neue Saison – Updates zur optimalen Nutzung der Solar-Panels
Wenn der Transporter Winterschlaf hält, will dieser Auto-Stillstand wie jedes Jahr natürlich auch sinnvoll genutzt
werden. Uns hat es schon länger genervt, dass wir trotz der beiden Solar-Panels, den Kühlschrank nicht vernünftig betreiben konnten. Fakt war und ist, daß der alte Electrolux aus den 80ern sich zwar optisch unheimlich gut in das Gesamtbild
des Innenlebens einfügt, aber vom Stromverbrauch her so überhaupt nicht zu unserem Konzept passt. So war es jetzt im Winter an der Zeit diese Schwachstelle anzugehen und sich auf die Suche nach einer adäquaten Kühlbox zu machen. Wenn man zu diesem Thema recherchiert, dann ploppen immer wieder die höherpreisigen Kompressorkühlschränke als das Non plus ultra auf. Doch knapp
Tausend Euro für einen kleineren Marken-Eiskasten waren für uns Ansporn genug weiter Ausschau nach Alternativen zu halten. Und wieder einmal halfen die sozialen Medien und ihre entsprechenden Innenausbau-Gruppen. Hier liest man nach einer gewissen Zeit garantiert immer von belluna.eu.
Ein WoMo-Shop der von Audrey und Cristian Ivan ins Leben gerufen wurde. Zwei Weltenbummler, die aus denselben Gründen wie wir auf die Idee gekommen sind herkömmliche Kleinkühlschränke in eine 12Volt oder 24 Volt Version
umzubauen. Diese Kompressorkühlschränke sind perfekt für den Betrieb mit einer Solaranlage geeignet und zudem noch bezahlbar. Für uns neben all dem Lob im Netz Grund genug die Suche für beendet zu
erklären und einen Schrank von Belluna einzubauen. Aber aufgepasst, aufgrund des Wohnmobil-Hypes sind die Teile oft vergriffen. Man sollte also schon bestellen, wenn der Gedanke auch nur annähernd den Neocortex erreicht hat. Zudem ist ein Türverschluss recht sinnvoll, damit der Schrank im Kreisverkehr nicht seinen Inhalt in den Fussraum ausspuckt. Ein Exemplar für ca. 3,- € von Wish passt perfekt und ist optisch wenig präsent.
Glücklicherweise stimmen beim neuen Kühler Maße und Fassungs-Volumen von 60 Litern mit dem des Electrolux RM 4200 überein, so dass der Austausch bis auf paar kleine Hakeleien doch recht schnell von der Hand ging.
Die Gelegenheit haben wir gleich
dazu genutzt, neben der Installation eines Sicherungskastens den Solar-Laderegler auf einen Victron MPPT 75/15 mit Bluetooth-Schnittstelle von Offgridtec upzudaten. So kann der Zustand der Batterie immer auf dem Handy abgerufen werden, d.h. bei diesem Kontrollmechanismus reicht ein Blick auf das mobile Endgerät um zu sehen ob die Speisen und vor allem die Getränke noch immer schön
gekühlt werden. Längerfristig schont das Ganze natürlich auch die
Haltbarkeit des Akkus, denn kommt es hier einmal zur Tiefenentladung können die Zellen einen irreparablen Schaden erleiden, so daß die Batterie ersetzt werden muss. Ein fest installiertes Victron Ladegerät mit integriertem Bluetooth-Modul sichert zusätzlich ab und sollte die Wahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios weiter deutlich vermindern . Als Orientierung was ein Ladegerät bei welcher Batterie
leisten sollte um ein möglichst schnelle Wiederherstellung zu erzielen kann man grob zur Formel: Ladestrom = Ah/10 greifen. Apropos Akku – Eine “nasse” Solar-Versorgunsgbatterie (Elektrolyt ist ein Gemisch aus Schwefelsäure und destilliertem Wasser) hat
ebenfalls ihren neuen Platz unter dem Fahrersitz gefunden. Ob Nass-, Gel-, Lithium-Ionen- oder AGM-Batterie muss jeder aufgrund seines Reiseverhaltens und Geldbeutels selbst entscheiden. Obwohl Gel (Elektrolyt aus Gel), AGM (Weiterentwicklung der Gelbatterie) und Lithium-Ionen (Tiefenentladung kein Problem und bis zu 2000x wieder aufladbar) wartungsfreie (Nachfüllen von destilliertem Wasser entfällt) Batterien sind und eine hohe Anzahl von Lade-/ Entladezyklen gewährleisten können, sowie eine höhere Rüttelfestigkeit aufweisen sind sie
preislich weit über unserem Budget angesiedelt.
Die ausgewählte nasse Solar- Versorgungsbatterie weist aber auch durch erheblich dickere Bleiplatten im Inneren eine erhöhte Zyklenfestigkeit und niedrigere Selbstentladung auf. Wir werden sehen wie sich die “günstige” Variante im Einsatz schlägt.
Um die 200 Watt vom Dach auch vollständig ausnutzen zu können haben wir noch einen weiteren USB-Anschluss und eine Leuchte mit Lichtfeld auf den “Küchenbereich” an den Schrank montiert. Es scheint einen inneren Automatismus zu geben bei den Überlegungen zum Umbau auch immer gleich an weitere Updates zu denken. Ist ja auch besser so, denn eine Sache zweimal anpacken nervt gewaltig!
Nun heisst es den Start in die Saison abwarten und dann hoffenltich autark den Kühlschrank und all die weiteren, kleinen Verbaucher betreiben. Wir sind gespannt und berichten über den Einsatz in der Praxis.
Hinweis: Enthält Werbung/Markennennungen. Gutes Zeug verdient Erwähnung!